Normalerweise läuft es doch so: Ein Land wird schon viele Jahre vor Beginn der Meisterschaft als Gastgeber ausgewählt. Natürlich ist es dann auch ohne Qualifikationsspiel mit dabei. Alle Spiele finden in verschieden Stadien innerhalb dieses Landes statt, meist in den Metropolen. Das Land erzielt somit, wenn auch nur für relativ kurze Zeit, viel Aufmerksamkeit, vor allem von Fans, die natürlich alle Spiele live verfolgen wollen und folglich als Touristen kommen.
Auch durch die ständig anwesenden Medien bekommt der Gastgeber eine gute Chance, sich von seiner besten Seite zu zeigen und vielleicht das nächste Trend-Reiseziel auch nach der Meisterschaft zu werden. Gastgeber für eine Meisterschaft zu sein lohnt sich also sehr. Doch wer mal genauer auf die Spielpläne geschaut hat, hat bestimmt schon längst festgestellt, dass die EM 2020 in zwölf verschieden Ländern stattfindet. Was soll das denn nun?
Ein vereinter Kontinent
Michel Platini, Ex-Präsident der UEFA, musste sein Amt aufgrund von Ethik-Vergehen aufgeben. Um seinen Namen reinzuwaschen, entwickelte der Franzose zum 60. Jubiläum der UEFA einen mehr oder weniger ausgeklügelten Plan: Die Meisterschaft soll nun über den ganzen Kontinent veranstaltet werden.
Natürlich ist das sehr teuer und auch logistisch gesehen eine ziemliche Herausforderung. Doch gleichzeitig erzielt es auch die geplante Wirkung: Ein Symbol für die Einheit des Kontinents, die Einheit aller Teilnehmer. Immerhin wird immer betont: Beim Sport, vor allem beim Fußball, geht es um Teamgeist. Es spielt eine Mannschaft aus elf Leuten, die nur zusammen den Sieg erringen können. Keiner darf ausgeschlossen und ignoriert werden, sonst kommt man zu nichts.
Auch durch die Bevölkerung wird dies immer wieder bewusst gezeigt: Es kommen Menschen aller Hautfarben friedlich zusammen, um eine gemeinsame Leidenschaft auszuleben. Auch Menschen mit Einschränkungen werden hierbei nicht ausgeschlossen.
Somit kann man also abschließend sagen: Die Idee mit den zwölf Gastgebern wird zwar besonders für die Organisatoren eine ziemliche Herausforderung werden, doch die Message dahinter wird den Aufwand wohl wert sein.